Familie Goldbeck als „Familienunternehmer des Jahres“ ausgezeichnet

Von Sa­bi­ne Strick Zwei­stel­li­ge Wachs­tums­ra­ten, Hun­der­te neu ge­schaf­fe­ne Stel­len, ein In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm in drei­stel­li­ger Mil­lio­nen­hö­he, eine Fir­men­über­nah­me in Frank­reich, Re­kord­zah­len bei Auf­trags­ein­gang, Ge­samt­leis­tung und Vor­steu­er­er­geb­nis: Beim Bie­le­fel­der Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men Gold­beck ste­hen alle Zei­chen auf Wachs­tum. In zwei Ge­ne­ra­tio­nen von 7 auf über 7.000 Mit­ar­bei­ter und auf rund 3,5 Mrd. Euro Ge­samt­leis­tung: Wie nur ha­ben Ort­win Gold­beck, der … Weiterlesen

Von Sa­bi­ne Strick

Zwei­stel­li­ge Wachs­tums­ra­ten, Hun­der­te neu ge­schaf­fe­ne Stel­len, ein In­ves­ti­ti­ons­pro­gramm in drei­stel­li­ger Mil­lio­nen­hö­he, eine Fir­men­über­nah­me in Frank­reich, Re­kord­zah­len bei Auf­trags­ein­gang, Ge­samt­leis­tung und Vor­steu­er­er­geb­nis: Beim Bie­le­fel­der Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men Gold­beck ste­hen alle Zei­chen auf Wachs­tum.

In zwei Ge­ne­ra­tio­nen von 7 auf über 7.000 Mit­ar­bei­ter und auf rund 3,5 Mrd. Euro Ge­samt­leis­tung: Wie nur ha­ben Ort­win Gold­beck, der das Un­ter­neh­men 1969 ge­grün­det hat, und sei­ne drei Söh­ne, die das Un­ter­neh­men seit über zehn Jah­ren füh­ren, das ge­schafft? Und zwar auch in kon­junk­tu­rell schwie­ri­ge­ren Zei­ten als im ak­tu­el­len Bau­boom. Im 50. Jahr sei­nes Be­ste­hens steht Gold­beck bes­ser da als je­mals zu­vor.

Wer schon ein­mal zu­ge­se­hen hat, wie Gold­beck baut, kennt die Ant­wort. Man hat sei­ne Tas­se Kaf­fee noch nicht zu Ende ge­trun­ken, da ist das Bü­ro­ge­bäu­de, das auf dem Gold­beck-Cam­pus ge­ra­de hoch­ge­zo­gen wird, schon wie­der um ein Stock­werk ge­wach­sen. „Das ist ein biss­chen wie Lego für Er­wach­se­ne“, er­klärt Jan-Hen­drik Gold­beck die Bau­wei­se, die das Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men „ele­men­tier­tes Bau­en mit Sys­tem“ nennt. Dank in ei­ge­nen Wer­ken se­ri­ell vor­ge­fer­tig­ter Ele­men­te – vom Be­ton­teil über das Stahl­trag­werk bis zur Alu­mi­ni­um­fas­sa­de – geht das Bau­en mit Gold­beck schnell, wirt­schaft­lich und in prä­zi­ser, ho­her Qua­li­tät.

Die Gold­becks be­wei­sen die rich­ti­ge Mi­schung aus Au­gen­maß und Ri­si­ko­freu­de.

Prof. Dr. Peter May, Jury-Vorsitzender

Gold­beck bie­tet das Rund­um-Pa­ket aus kom­pe­ten­ter Be­ra­tung, ei­ner in­te­gra­len Pla­nung durch mehr als 1.400 In­ge­nieu­re und Ar­chi­tek­ten, der be­zugs­fer­ti­gen Rea­li­sie­rung zu ei­nem fi­xier­ten Ter­min und dem an­schlie­ßen­den Be­trieb der Ge­bäu­de. Und das nicht erst seit ges­tern. Gold­beck fing mit dem „Al­les aus ei­ner Hand“-Prin­zip an, als kaum je­mand an die Über­trag­bar­keit des Fer­tig­haus­kon­zepts auf den ge­werb­li­chen Bau glaub­te. „Bei­de Gold­beck-Ge­ne­ra­tio­nen be­wei­sen die rich­ti­ge Mi­schung aus Au­gen­maß und Ri­si­ko­freu­de, die es braucht, um neue Märk­te zu er­schlie­ßen“, sagt der Jury-Vor­sit­zen­de Prof. Dr. Pe­ter May.

Weit­sich­tig, um­sich­tig und zu 100 Pro­zent kon­se­quent.

Dominik von Au, Geschäftsführer INTES Akademie

„Weit­sich­tig, um­sich­tig und zu 100 Pro­zent kon­se­quent wa­ren die Gold­becks auch bei ih­rer Nach­fol­ge­pla­nung und -um­set­zung“, er­gänzt Ju­ry­mit­glied und IN­TES-Ge­schäfts­füh­rer Dr. Do­mi­nik von Au. Denn als Ort­win Gold­beck im Al­ter von 68 Jah­ren aus der Ge­schäfts­füh­rung aus­stieg und in den Bei­rats­vor­sitz wech­sel­te, wa­ren dem zehn Jah­re Nach­den­ken, Pla­nen und Vor­be­rei­ten vor­aus­ge­gan­gen. Und wie sich das bei ei­nem or­dent­li­chen Bau­pro­jekt ge­hört, blieb Ort­win Gold­beck auch hier „voll im Plan“. Er ver­ließ die Ge­schäfts­füh­rung ge­nau am 1. April 2007, wie er es drei Jah­re zu­vor an­ge­kün­digt hat­te.

Ge­führt wird das Un­ter­neh­men heu­te vom äl­tes­ten Sohn Jörg-Uwe Gold­beck (Di­plom-Kauf­mann, 51 Jah­re) ge­mein­sam mit dem jüngs­ten Sohn Jan-Hen­drik Gold­beck (Di­plom-Wirt­schafts­in­ge­nieur, 43 Jah­re) und fünf wei­te­ren fa­mi­li­en­ex­ter­nen Ge­schäfts­füh­rern. Joa­chim Gold­beck (Di­plom-Ma­schi­nen­bau­in­ge­nieur, 49 Jah­re) lei­tet die seit 2018 ei­gen­stän­di­ge Gold­beck So­lar GmbH, die in Eu­ro­pa und La­tein­ame­ri­ka So­lar­kraft­wer­ke pro­jek­tiert und um­setzt.

Hin­ter dem nach­hal­ti­gen Er­folg ste­cken auch die klu­ge Auf­tei­lung der Ge­schäfts­be­rei­che nach Nei­gung und Kom­pe­tenz und die pass­ge­naue Er­gän­zung durch ex­ter­ne Füh­rungs­kom­pe­tenz.

Alle drei sind sich des­sen be­wusst, dass die Un­ter­neh­mens­füh­rung un­ter Ge­schwis­tern ein emp­find­li­ches Gleich­ge­wicht ist. „Dass das funk­tio­niert, ist al­les an­de­re als selbst­ver­ständ­lich“, sagt Jörg-Uwe Gold­beck. „Aber wir sind im­mer be­reit, das Er­for­der­li­che zu tun, um es zu si­chern.“

Je grö­ßer die un­ter­neh­me­ri­schen Ri­si­ken, des­to emp­find­li­cher das Gleich­ge­wicht. Und an Un­wäg­bar­kei­ten kommt ei­ni­ges auf Gold­beck zu. Ge­ra­de wur­de mit GSE ein gro­ßer fran­zö­si­scher Wett­be­wer­ber über­nom­men, Gold­beck wird da­mit zum füh­ren­den An­bie­ter für ge­werb­li­chen Hoch­bau in Eu­ro­pa. Die in­ter­na­tio­na­le Ex­pan­si­on ist für Un­ter­neh­men der Bau­bran­che je­doch nie tri­vi­al. Al­ler Glo­ba­li­sie­rung zum Trotz bleibt Bau­en ein im Grun­de lo­ka­les Ge­schäft.

Gold­beck mit sei­ner stan­dar­di­sier­ten Bau­wei­se und sei­nen sys­te­ma­ti­sier­ten Pro­zes­sen ist ge­ra­de­zu prä­des­ti­niert für neue Tech­no­lo­gi­en.

Jan-Hendrik Goldbeck, Geschäftsführer Goldbeck GmbH 

Aber wer nicht wagt, der nicht ge­winnt. Das gilt erst recht bei der Di­gi­ta­li­sie­rung. Beim ak­tu­el­len Tech­no­lo­gie­sprung, dem Aus­bau des „Buil­ding In­for­ma­ti­on Mo­del­ling“ (BIM), spielt Gold­beck eine Vor­rei­ter­rol­le. BIM, das ist das Schlag­wort für die Di­gi­ta­li­sie­rung der Bau­bran­che. Der ge­sam­te Pro­zess von der Pla­nung über den Bau bis zum Be­trieb ei­nes Ge­bäu­des wird hier in ei­nem mehr­di­men­sio­na­len Mo­dell, dem „di­gi­ta­len Zwil­ling“ ab­ge­bil­det. Alle Ver­än­de­run­gen sol­len dort in Echt­zeit er­fasst, Pro­ble­me früh­zei­tig er­kannt und Pro­zes­se au­to­ma­tisch an­ge­passt wer­den. Zeit­ver­zö­ge­run­gen und Ver­schwen­dung am Bau durch Im­pro­vi­sa­ti­on und Schnitt­stel­len­pro­ble­me sind dann pas­sé. „BIM zwingt zur Sys­te­ma­ti­sie­rung. Gold­beck mit sei­ner stan­dar­di­sier­ten Bau­wei­se und sei­nen sys­te­ma­ti­sier­ten Pro­zes­sen ist ge­ra­de­zu prä­des­ti­niert für die neu­en Tech­no­lo­gi­en“, schwärmt Jan-Hen­drik Gold­beck. Auch Ro­bo­ter auf der Bau­stel­le oder Droh­nen, die den Pro­jekt­fort­schritt do­ku­men­tie­ren, kann er sich in na­her Zu­kunft sehr gut vor­stel­len.

Um bei der Ent­wick­lung neu­er Stan­dards früh­zei­tig mit­ge­stal­ten zu kön­nen, tut Gold­beck ei­ni­ges. Im Si­li­con Val­ley hat Gold­beck ei­nen R&D-Hub ge­grün­det. Am Karls­ru­her In­sti­tut für Tech­no­lo­gie wur­de eine Ju­ni­or­pro­fes­sur für „Di­gi­tal En­gi­nee­ring and Con­struc­tion“ ge­stif­tet und vor ei­ni­gen Jah­ren hat sich Gold­beck be­reits an ei­nem Pro­per­ty-Tech-Start-up be­tei­ligt. Wei­te­re Ide­en sind in der Pipe­line.

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